Ihr behandelndes Ärzte-Team
An wen richtet sich die Glaukom-Sprechstunde?
Die Glaukom-Sprechstunde richtet sich an Betroffene mit allen Formen des Glaukoms sowie bei Glaukomverdacht. Nach einer gründlichen Untersuchung bieten wir Ihnen eine individuell angepasste Therapie an. Ziel ist eine bestmögliche Einstellung des Augendruckes. Dabei arbeiten wir eng mit Ihrem niedergelassenen Augenarzt zusammen.
Wie bekomme ich einen Termin?
Bitte sprechen Sie vorab mit Ihrem Augenarzt. Wenn er Ihnen eine Vorstellung empfiehlt, können Sie gerne über unser Callcenter (06897 574 1121) einen Termin für unsere Glaukom-Sprechstunde vereinbaren. Fern-Zuweiser, als ärztliche Kollegen, die nicht in der Region niedergelassen sind, können für ihre Patienten auch eine stationäre Direkteinweisung zum stationären Tagesdruckprofil vereinbaren. Sie erspart Ihnen eine lange Anfahrt zur ambulanten Voruntersuchung.
Haben Sie alles dabei für einen Termin bei uns?
- Krankenversicherungskarte
- Überweisung des Augenarztes
- Aktuelle Medikamentenliste
- Aktuelle Brille
- Vorbefunde soweit vorhanden
Was muss ich mitbringen?
Sollten Sie sich in unserer Glaukom-Sprechstunde vorstellen, bitten wir Sie, (soweit vorhanden) Ihren Glaukompass, eine Liste Ihrer bisherigen Augenmedikamente und Gesichtsfeldbefunde mitzubringen. Bitte bringen Sie nach Möglichkeit auch Vorbefunde, wie Sehnervenvermessung (HRT) und Hornhautdickenmessung (Pachymetrie) von Ihrem Augenarzt mit. Dadurch können wir kostenpflichtige Doppeluntersuchungen für Sie vermeiden. Außerdem benötigen wir eine Überweisung von Ihrem Augenarzt.
Herzlichst
Ihr Team der Glaukom-Sprechstunde
Oberarzt
Sektionsleitung Glaukom, Leiter Gewebebank Saar
Schwerpunkt Glaukom und Cornea
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Chefarzt der Augenklinik
Leiter Transplantationszentrum Saar
Sekretariat/ Privatsprechstunde:
Tel: 06897 / 574 - 1119
Fax: 06897 / 574 - 2401
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Leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikleiter
Sektionsleitung Retinologie und Laser-Kataraktchirurgie
Sekretariat/ Privatsprechstunde:
Tel: 06897 / 574 - 1119
Fax: 06897 / 574 - 2401
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Geschäftsführender Oberarzt
Sektionsleitung Makulazentrum Saar
Leiter Klinisches Studienzentrum
Leiter Glaukomsprechstunde
Schwerpunkt Retinologie und Makulaerkrankungen, Elektrophysiologie
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Oberarzt
Personaloberarzt
Sektionsleitung Pädiatrische Ophthalmologie, Leiter Kinder- und Frühgeborenen-Sprechstunde
Schwerpunkt Retinologie und Kinderophthalmologie
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Fragen rund um Ihre Glaukom-Operation
Was ist ein Zieldruck?
Unsere empfohlene Therapie richtet sich nach einem sog. „Zieldruck-Konzept“. Dabei legen wir ein individuell möglichst sicheres Druckniveau fest, um das Fortschreiten eines Glaukomschadens dauerhaft zu vermeiden. Die anzustrebende Drucksenkung richtet sich nach wissenschaftlich nachgewiesenen Kriterien. Im Fokus steht die Medikamentengabe (Intensivierung) oder eine Glaukom-Operation.
Evidenz-basierte (wissenschaftlich nachgewiesene) Zielkriterien:
- 30% Drucksenkung bei Normaldruckglaukom mit nachgewiesener Progression (fortschreitende Entwicklung)
- 25% Drucksenkung bei Offenwinkel-Glaukom mit erstmals nachgewiesener Progression
- 20% Drucksenkung bei erneut aufgetretener nachgewiesener Progression
Wussten Sie schon?
Nach einer Therapieumstellung empfehlen wir, das Erreichen des angestrebten Zieldrucks mit einem stationären Tagesdruckprofil nachzuweisen. Das Zieldruck-Konzept ist wesentlicher Bestandteil der standardisierten Behandlung innerhalb unseres VISYOnet Qualitätsnetzwerks Saar
Die Voruntersuchung
Die meisten Patienten stellen sich in der Glaukom-Sprechstunde vor. Wir beraten und untersuchen Sie umfassend mit den modernsten Geräten zur Glaukom-Diagnostik. Anschließend vereinbaren wir einen Termin zum stationären Tagesdruckprofil mit Nacht- und Liegendmessungen, um auf Basis Ihrer Befunde einen für Sie individuellen Zieldruck zu definieren. Danach richten sich die anzustrebende Drucksenkung und unsere empfohlene Therapie.
Fern-Zuweisungen mit langer Anfahrt
Fern-Zuweisern bieten wir die Möglichkeit der stationären Direkteinweisung. Damit können Augenärzte ihren Patienten die lange Anfahrt zur ambulanten Voruntersuchung sparen. Wir führen alle nötigen Untersuchungen im Rahmen des stationären Tagesdruckprofils durch. Wenn eine Operation nötig ist, wird diese 4-8 Wochen später stattfinden.
Der Ablauf der Operation
In der Regel ist ein stationärer Aufenthalt von 3-4 Tagen notwendig. Die Operationen erfolgen meist in lokaler Betäubung. Alternativ ist auf Wunsch auch eine Vollnarkose möglich. Die 360° Trabekulotomie führen wir mit einer schonenden Tropfenbetäubung durch.
Werden die Kosten für die Operation komplett übernommen?
Ja, die Kosten für die Operation werden komplett von allen Krankenkassen übernommen.
Wer übernimmt die Nachsorge?
Der Heilverlauf beträgt nur 1-2 Wochen. Entsprechend kann Ihr Augenarzt die Weiterbehandlung übernehmen. Wir empfehlen eine ambulante Abschlussuntersuchung nach 4 Wochen in unserer Glaukom-Sprechstunde. Unsere Pilot-Studie zeigte, dass dieser Zeitpunkt für den Langzeit-Verlauf bedeutsam ist. Daher empfehlen wir auch Patienten mit weiter Anreise, sich auf diesen Termin einzurichten. Die weitere Therapie führt Ihr Augenarzt durch.
Alles Gute für Ihre Augenoperation
Neue Verfahren mit Stents und Laser
Derzeit wird die Glaukomchirurgie durch neue, besonders schonende Verfahren revolutioniert. Neben der inzwischen etablierten Kanaloplastik gibt es eine Reihe von neuen, hoffnungsvollen Verfahren mit Mikro-Stents und Laser: Die sogenannte Mikroinvasive Glaukomchirurgie (MIGS) ist durch ein minimales Operationstrauma mit hohem Sicherheitsprofil und schnellem Heilverlauf gekennzeichnet. Wir beschäftigen uns seit Jahren wissenschaftlich intensiv mit diesen neuen Techniken und möchten unseren Patienten die wichtigsten Neuerungen zugänglich machen. Mikro-Stents setzen wir zunehmend bei einfachen bis mittleren Glaukom-Erkrankungen ein.

Wussten Sie schon?
Die neuen Mikro-Stents und Laser-assistierte Glaukom-Operationen (Deutsches Referenzzentrum) zeigen eine besonders kontrollierte Drucksenkung und entwickeln sich zur Zukunftstechnologie in der Glaukombehandlung.
iStent inject – das kleinste Implantat der Welt
Der „iStent“ ist das weltweit kleinste Implantat für den menschlichen Körper. Er drainiert das Kammerwasser in den natürlichen Abflusskanal (transtrabekulärer Shunt). Über einen kleinen Schnitt am Hornhautrand wird der Mikro-Stent eingeführt. Die Mikro-Stents können zusammen mit einer Grauen Star-Operation implantiert werden. Internationale Studien bestätigen, dass über 70 % der Patienten, die mit einem iStent inject versorgt wurden, auch nach 12 Monaten keine Glaukom-Medikamente mehr benötigten.
Das kleinste Implantat der Welt misst nur 0.36 mm und ist mit bloßem Auge kaum zu sehen. Es drainiert das Kammerwasser durch das Trabekelmaschenwerk hindurch in den Schlemmkanal und fließt von dort aus ab.
Erfolgreich durchgeführtes Einsetzen von 2 iStent Mikro-Implantaten in den Kammerwinkel. Das Kammerwasser wird direkt in den Abflusskanal umgeleitet.
Die Vorteile des iStent inject im Überblick:
- Geeignet zur Senkung oder Eliminierung der Medikamentenbelastung
- Implantation mit kurzer Eingriffszeit
- Sehr gutes Sicherheitsprofil
- Effektive Drucksenkung
- Gut kombinierbar mit einer Grauen Star Operation
XEN Stent – kraftvolle Drucksenkung mit dem Gel-Stent
Der XEN Gel Stent ist ein minimal-invasives Mikro-Implantat zur Behandlung vieler Formen des Glaukoms. Das Gel-artige Röhrchen besteht aus Collamer, einem sehr gut verträglichen Material aus biologischem Kollagen. Der XEN Gel Stent ist so klein, dass er ohne Naht eingesetzt werden kann und ist von außen für den Patienten weder sichtbar noch spürbar. Das Implantat wird durch das Trabekelwerk unter die Bindehaut geschoben und drainiert das überschüssige Kammerwasser direkt nach außen. Dadurch kann der Augeninnendruck recht stark bis zu 50% abgesenkt werden. Diese neue Behandlungsmethode ist zwar besonders effektiv, allerdings aufgrund der hohen Drucksenkung auch mit etwas höheren Risiken verbunden im Vergleich zu anderen mikro-invasiven Verfahren.

Ablauf einer XEN Implantation. Das Implantat wird über die Vorderkammer eingeführt und dann durch das Trabekelmaschenwerk unter die Bindehaut geschoben
Die Vorteile des XEN Gel Stents im Überblick:
- Einfache, schnelle Implantation mit stabilem Sitz
- Umgeht alle potentiellen Abflusswiderstände
- Besonders effektive Drucksenkung bis zu 50%
- Gut kombinierbar mit einer Grauen Star Operation
XEN Stent im Kammerwinkel (gonioskopisch)
Cypass Stent – die Drainage unter die Aderhaut
Der Cypass Stent erzeugt einen Shunt zwischen der Vorderkammer und dem Raum unter der Aderhaut (suprachoroidaler Raum). Damit ähnelt es der Sulzbacher Entwicklung der Suprachoroidalen Drainage. Das Implantat wird von innen eingesetzt, also ohne Eröffnung der Bindehaut. Mittels eines Injektors wird das Implantat minimal-invasiv in den suprachoroidalen Raum eingeführt, bis von dem Stent nur noch die Halskrause erkennbar ist. Die Drucksenkung liegt derzeit bei ca. 30%, mögliche Probleme ergeben sich v.a. aus einer zu starken Drucksenkung.

Ablauf der Cypass-Implantation unter die Aderhaut. In der 50 MHz Ultraschall-Aufnahme (rechts) ist das Röhrchen unter der Aderhaut gut erkennbar.
Die Vorteile des Cypass Stents im Überblick:
- Rasche Implantation ohne Eröffnung der Bindehaut
- Nutzt die besonders effektive Wirkung der Aderhautdrainage
- Effektive Drucksenkung bis zu 30%
- Kombinierbar mit einer Grauen Star Operation
Neu: 360° Visco-Kanaloplastik
Neue Hoffnungen verbinden sich mit einer OP-Technik, bei der der Abflusskanal von innen aufgedehnt wird. Damit verbindet es die Vorteile einer Kanaloplastik mit der modernen mikro-invasiven Glaukomchirurgie (MIGS). Während dieses Eingriffes wird der natürliche Abflussmechanismus durch das Trabekelmaschenwerk, den Schlemm´schen Kanal und die Kollektorkanäle mittels Viskodilatation reaktiviert. Das Funktionsprinzip ist durch die Methodik der Kanaloplastik seit vielen Jahren bekannt und wird sehr erfolgreich angewandt. Da bei dieser Operationsmethode weder die Bindehaut noch die Sklera eröffnet werden, hat die Visko-Kanaloplastik nur wenige Risiken. Langzeitergebnisse stehen aber noch aus.

Ein feiner Katheter wird von innen in den Abflusskanal eingeführt und dehnt ihn auf
Die Vorteile der 360° Visco-Kanaloplastik im Überblick
- Schonende Aufdehnung des Schlemm Kanals
- Keine Eröffnung der Bindehaut
- Vereint die Vorteile der MIGS und der Kanaloplastik
- Minimales Risikoprofil
CLASS (CO2 Laser-assistierte tiefe Sklerektomie)
Die suprachoroidale Drainage (Sulzbacher Entwicklung zur Aderhaut-Drainage) führen wir zunehmend mit einem neuen CO2-Laser durch (CLASS), so dass die meisten mechanischen Schritte entfallen. Für dieses moderne Laserverfahren sind wir ein ausgewiesenes Referenzzentrum. Möglich ist auch die Kombination mit einem Kollagen-Implantat (Ologen) und Mitomycin zur Verhinderung der Bindehautvernarbung.
Die Ausdünnung des Trabekelmaschenwerks setzen wir sicher mit dem Laser statt mit Skalpell und Klinge. Die Operationszeit verkürzt sich damit auf 15 min.