Welche Vorteile habe ich vom Uveitis-Zentrum?
Autoimmun-Erkrankungen, wie Uveitis, betreffen fast immer mehrere Körperbereiche und Organsysteme. Damit ist eine fächerübergreifende Diagnostik und Behandlung notwendig, die wir im Rahmen einer interdisziplinären Sprechstunde anbieten. Wir betreuen unsere Patienten mit einem Team aus internistisch-rheumatologischen Ober- und Chefärzten.
Muss jede Uveitis im Uveitis-Zentrum behandelt werden?
Nein, den ersten Schub einer akuten vorderen Uveitis (am häufigsten) kann Ihr niedergelassener Augenarzt gut behandeln. Erst bei einem erneuten Aufflammen wird er Sie zur weiteren Abklärung in unser Uveitis-Zentrum schicken.
Dürfen alle Patienten Immunsuppressiva bekommen?
Bei Frauen im gebärfähigen Alter muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden. Während der Schwangerschaft kann eine Immunsuppressive Therapie mit Cyclosporin A durchgeführt werden. Bei Männern soll auch eine Verhütung erfolgen. Kinder erhalten meist Methothrexat (MTX), CellCept (Mycophenolat-Mofetil) oder Myfortic (Mycophenolsäure).
Wer verordnet die Medikamente?
Die Therapie wird vom Rheumatologen in unserem Uveitis-Zentrum oder Ihrem Hausarzt angesetzt und überwacht: Wir Augenärzte geben eine Empfehlung ab, da Immunsuppressiva nicht immer gleich gut auf Augen- und Systembeteiligung wirken.
Wie lange dauert es, bis die Wirkung einsetzt?
Die Immunsuppressiva benötigen bis zu 3 Monaten, bis die Basistherapie wirkt. Erst danach können wir die Steroide langsam reduzieren.
Wie lange darf man Immunsuppressiva einnehmen?
Ein Zeitraum von mind. 1-2 Jahre ist meist unbedenklich, die Therapie kann darüber hinaus häufig fortgesetzt werden. Es bedarf aber einer guten Überwachung Ihrer Blutwerte durch Ihren Hausarzt.
Wie hoch ist das Risiko für bösartige Erkrankungen bei Immunsuppressiva?
Theoretisch können Immunsuppressiva das Risiko für Tumorerkrankungen fördern. Das ist aus der Organtransplantation bekannt. Allerdings werden dort wesentlich höhere Konzentrationen und mehrere Medikamente gleichzeitig verwendet. Als Uveitis-Basistherapie liegt die Konzentration wesentlich niedriger, auch das Tumorrisiko ist nur geringfügig erhöht: Ein erhöhtes Tumorrisiko wurde nur bei Cyclophosphamid nachgewiesen (ca. 5% über 10 Jahren). Dagegen ist das Tumorrisiko für Uveitis-Patienten, die mit anderen Immunsuppressiva behandelt werden, nicht (!) erhöht.
Wo finde ich Selbsthilfegruppen?
- www.duag.org (Deutsche Uveitis Arbeitsgemeinschaft e.V.)
- www.behcet-selbsthilfe.de (Informationen zu Morbus Behçet)
- www.uveitis-ev.de (Uveitis e.V.)