Mit weniger als einer Person unter 100.000 ist ein Augeninfarkt ein seltenes Krankheitsbild. Den Schaden, den er anrichten kann, ist aber umso größer. Eine nachweislich wirksame Therapie gibt es für den medizinischen Notfall bislang noch nicht. Ein Forschungsteam des Universitätsklinikums Tübingen, des Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung sowie der Universitäts-Augenklinik Hamburg-Eppendorf will dies nun ändern. Gemeinsam untersuchen sie, inwieweit ein Medikament das Gerinnsel auflösen und dadurch die Zerstörung der Netzhaut aufhalten kann. Ab sofort ist die Medikamentenstudie auch am Knappschaftsklinikum Saar verfügbar.

 
Nicht nur das Gehirn kann einen Infarkt erleiden – auch das Auge kann von einem akuten Verschluss der Blutzufuhr betroffen sein. Der Augeninfarkt zeichnet sich durch eine plötzliche, schmerzlose Sehverschlechterung innerhalb von Sekunden aus. Unbehandelt führt dieser in rund 95 Prozent der Fälle zu einem schweren und dauerhaften Sehverlust im betroffenen Auge. Der Grund ist ein Gerinnsel in den Blutgefäßen, welche die Netzhaut versorgen. Sind die Gefäße verstopft, ist die Sauerstoffzufuhr behindert und das Gewebe stirbt ab. Je schneller das Blut wieder ungehindert fließt, umso besser die Prognose.
Dr. med. Philip Wakili,
Ärztlicher Leiter Ambulanz, 
Augenklinik Sulzbach


 
Neue Studie REVISION startet
Ein Forschungsteam des Universitätsklinikum Tübingen und des Hertie-Institut für klinische Hirnforschung sowie der Universitäts-Augenklinik Hamburg-Eppendorf untersucht nun im Rahmen der klinischen Studie REVISION, inwieweit das Medikament Alteplase das Gerinnsel auflösen und dadurch die Zerstörung der Netzhaut aufhalten kann. Trotz einer Vielzahl von verbreiteten Standardbehandlungen gibt es bislang keine nachweislich wirksame Therapie, die die Krankheitsursache behandelt – anders als beim ischämischen Schlaganfall, bei dem Alteplase mittlerweile routinemäßig und erfolgreich zur Auflösung des Blutgerinnsels eingesetzt wird. Basierend darauf ist das Ziel der REVISION Studie die Wirkung dieses Arzneimittels auch bei Gerinnseln in der Netzhaut als potentiellen neuen Therapieansatz zu untersuchen.
 
Die REVISION Studie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 4 Millionen Euro gefördert. Rund 400 Patientinnen und Patienten, an voraussichtlich 23 Kliniken deutschlandweit, sollen im Rahmen der Studie behandelt werden. Ab sofort ist die Medikamentenstudie auch für Patientinnen und Patienten am Knappschaftsklinikum Saar in Sulzbach verfügbar.
 
Interdisziplinäre Zusammenarbeit am Sulzbacher Krankenhaus
Die Augenklinik und das Neurozentrum am Knappschaftsklinikum Saar arbeiten eng vernetzt zusammen, um Betroffenen schnell eine interdisziplinäre Behandlung gewährleisten zu können. Die Studie wird in Sulzbach unter der Leitung von Dr. med. Philip Wakili (Augenklinik Sulzbach) und Prof. Dr. med. Stefanie Behnke (Neurozentrum Saar) durchgeführt.
 
Notfall erkennen und schnell handeln
Ein Augeninfarkt ist selten. Umso wichtiger ist, dass ihn auch Laien und niedergelassene Medizinerinnen und Mediziner als Notfall erkennen. „Tritt eine Sehverschlechterung innerhalb von Sekunden auf und existiert ein Schatten auf dem kompletten Auge, sollte die betroffene Person unmittelbar in die nächste Augenklinik oder zentrale Notaufnahme gehen – notfalls mit dem Rettungsdienst, selbst dann, wenn der Schatten nur von kurzer Dauer ist“, appelliert PD Dr. med. Sven Poli (Leiter der klinischen Prüfung, Universitätsklinikum Tübingen). Dort kann nach der Diagnose unmittelbar mit einer Behandlung begonnen werden.

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Prof. Dr. med. Stefanie Behnke
Chefärztin Neurologie 
Klinik Sulzbach


Beteiligte Zentren
Neben dem Knappschaftsklinikum Saar, Standort Sulzbach, gehören die Uniklinika Heidelberg, Ulm, Frankfurt, Bonn, Leipzig, LMU München, Hamburg-Eppendorf, Aachen, Dresden, Düsseldorf, Gießen, Göttingen, Halle, Homburg Saar, Lübeck, Münster, Regensburg, das Klinikum Ludwigshafen, die Charité Berlin, die TU München, als auch das Katharinenhospital Stuttgart zu den beteiligten Zentren.

Weitere Informationen zur Studie: https://revision-trial.de


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Adresse:
Augenklinik Sulzbach, An der Klinik 10
66280 Sulzbach

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PD Dr. med. Karl T. Boden
Leitender Oberarzt und stellvertretender Klinikleiter
Sektionsleitung Retinologie und Laser-Kataraktchirurgie
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Tel: 06897 / 574 - 1119
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