Projekt-Zusammenfassung
Ziel ist die Entwicklung einer neuen Operationsmethode zur besonders schonenden Behandlung der Netzhautablösung mit einer resorbierbaren Aderhautplombe (AG Experimentelle Retinachirurgie).

Wussten Sie schon?
Die suprachoroidale Hydrogelplombe soll langfristig ein weitverbreitetes Verfahren zur operativen Behandlung der Netzhautablösung werden.

 

Hydrogel-Plombe Klinischer Hintergrund
Seit Jules Gonin beruht die Behandlung der Netzhautablösung auf dem Prinzip der Identifikation und des Verschlusses des zugrundeliegenden Netzhautforamens. Sowohl die Buckelchirurgie als auch die Vitrektomie sind hierzu etablierte Verfahren. So unterschiedlich die chirurgischen Ansätze auf den ersten Blick erscheinen, so folgen sie doch beide dem von Custodis 1953 beschriebenen Prinzip der Approximation und Fixation. Entweder geschieht die Approximation und Fixation durch Aufnähen einer skleralen eindellenden Plombe und Fixation mit Kryokoagulation, oder durch eine Vitrektomie mit Approximation durch eine Endotamponade und Fixation durch eine Laserretinopexie.

Warum sind bestehende Standardtherapien nicht ausreichend?
Beide Techniken haben ihre Vor- und Nachteile: Die Buckelchirurgie hat den großen Vorteil der linsenerhaltenden Chirurgie, ist aber technisch veraltet: Sie ist limitiert durch die Verwendung der detailarmen indirekten Ophthalmoskopie, der schlechteren indirekten Illumination und der invasiveren Kryokoagulation. Damit partizipiert sie nicht an den technologischen Errungenschaften, die die moderne Vitrektomie auszeichnen und wird dadurch immer weiter aus der klinischen Routine verdrängt. Umgekehrt profitiert die Vitrektomie von der hochauflösenden Visualisierung mit Weitwinkellupensystemen und hoher Vergrößerung am modernen Mikroskop. Die effektive Endoillumination und schonende Endolaserkoagulation sind weitere Vorteile der Vitrektomie, die zu der hohen Erfolgsrate auch bei schwierigen Ausgangssituationen geführt haben. Allerdings hat die Vitrektomie den großen Nachteil der Notwendigkeit einer Endo-Tamponade mit daraus folgender progressiver Kataraktentwicklung, einer temporären Visusminderung und sonstige Problemen, wie Druckschwankungen als Folge der Tamponade.

Buckeleffekt der Hydrogel-PlombeZielsetzung
Die suprachoridale Hydrogelplombe soll das Beste aus beiden Welten kombinieren: Die Vorteile der linsenerhaltenden Buckelchirurgie mit gezielter Tamponade des Foramens von außen, aber gleichzeitig die Verwendung der modernen ophthalmochirurgischen Techniken mit Weitwinkelvisualisierung, Endoillumitation und Endolaser. Zusätzlich besteht der Anspruch an eine solche minimal-invasive Technik, dass sie einfach und schnell durchführbar ist, ohne eine großflächige Peritomie der Bindehaut auskommt, buckelassoziierte Probleme wie postoperative Doppelbilder oder eventuelle Plombendurchwanderung vermeidet. Insbesondere Lochsituationen im Bereich der Augenmuskeln sollten diese nicht mechanisch kompromittieren oder zu intraoperativen Schwierigkeiten führen.
Abbildung: Buckeleffekt der Hydrogelplombe intraoperativ

Wie ist der Projektstand?
Die suprachoroidale Hydrogelplombe konnte erstmals 2015 als neues, einfaches und sicheres Verfahren zur Behandlung der Netzhautablösung vorgestellt werden. Die technischen Vorteile der modernen Vitrektomie und der klassischen Buckelchirurgie werden in diesem operativen Ansatz vereint werden. Die Technik lässt sich additiv in Kombination mit der Vitrektomie oder als „stand-alone procedure“ angewenden. Als geeignetes Tamponadematerial hat sich das quervernetzte Hydrogel mit einer Resorptionsdauer von bis zu 8 Wochen herausgestellt. Es werden noch weitere Untersuchungen mit Langzeiterfahrungen empfohlen, die zu einer weiteren Verbreitung der suprachoroidalen Hydrogelplombe als operatives Verfahren zur Behandlung der Netzhautablösung führen sollen.

Das Projektteam
Prof. Dr. med. Peter Szurman (Arbeitsgruppenleiter)
Prof. Dr. med. Kai Januschowski
PD Dr. med. Karl Boden

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Arbeitsgruppenleiter Suprachoroidale Hydrogelplombe

Chefarzt Prof. Dr. Peter Szurman

 

Prof. Dr. med. Peter Szurman
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